Messverfahren und Methoden
In Abhängigkeit vom Untersuchungsparameter und der jeweiligen Fragestellung kommen in der Labordiagnostik verschiedene Messverfahren zum Einsatz. Hierbei unterscheidet man in Screening-Verfahren, welche z. B. für die Untersuchung von Haar- oder Urinproben auf verschiedene (Drogen-)Wirkstoffgruppen eingesetzt werden, und in eindeutige, chromatographische Verfahren, mit welchen die Identität und die Konzentration einer bestimmten Substanz präzise ermittelt werden kann.
Die Screening-Verfahren, welche oftmals auf einer Antigen-Antikörper-Reaktion (sog. Schlüssel-Schloss-Prinzip) beruhen, reagieren auf die jeweilige Wirkstoffgruppe, z. B. Cocain, aber auch auf deren Abbauprodukte. Die Screening-Tests können jedoch auch auf Substanzen mit ähnlicher chemischer Struktur positiv reagieren. Auch sagt die Stärke eines Messsignals beim Screening-Verfahren nicht zwangsläufig etwas über die Konzentration des gefundenen Wirkstoffes aus. Somit kann ein Screening-Test gelegentlich auch positiv ausfallen, obwohl die betreffende Droge gar nicht aufgenommen wurde oder aber nur noch in geringer Konzentration in der Probe vorliegt. Auch Nahrungsmittelbestandteile, Medikamente oder andere, unbekannte körpereigene Substanzen können in seltenen Fällen ein positives Ergebnis im Screening hervorrufen.
Eine verlässliche Sicherheit, besonders bei forensischen Fragestellungen, bietet bei einem positiven Testergebnis im Screening nur eine Bestätigungsanalyse mittels chromatographischer Methode. Diese analytischen Verfahren sind in der Lage, eine Substanz (Drogenwirkstoff oder Medikament) eindeutig zu identifizieren und die deren Konzentration exakt zu ermitteln, um eine Verwechslung mit anderen Stoffen und somit falsch-positive Befunde auszuschließen. Als Bestätigungsverfahren dienen instrumentelle Techniken wie Gaschromatographie (GC) oder Flüssigchromatographie (LC) jeweils in Kombination mit Massenspektrometrie (MS).