Probengewinnung - Getrocknetes Blut (Mikroblutprobe, DBS)
Die weit verbreitete Anwendung von getrocknetem Blut beim Neonatalscreening auf Stoffwechselerkrankungen in den letzten Jahrzehnten hat die Einsatzmöglichkeit dieses Probenmaterials überzeugend unter Beweis gestellt. Zunehmend wird auch die Tauglichkeit von Mikroblutproben bei Drogenuntersuchungen, bei Dopingkontrollen als auch beim therapeutischen Drug Monitoring geprüft.
Die Probenahme ist minimal-invasiv. Für das Personal ist der Aufwand geringer als bei einer venösen Blutentnahme. Wie für Speichel ist die Wahrung der Intimsphäre gegeben. Die Probenahme kann durch weniger geschultes Personal erfolgen. Auch bei einem problematischen Venenzugang kann getrocknetes Blut aus der Fingerbeere eine willkommene Alternative darstellen.
Einige Drogen (Cocain) und Medikamenten werden durch das Trocknen des Blutes auf einem festen Träger stabilisiert. Das geringe Volumen der Probe ist von Vorteil bei der Lagerung.
Nachteilig ist, dass nur ein sehr geringes Probenvolumen für die Analytik zur Verfügung steht und dass bei quantitativen Konzentrationsangaben das Hämatokrit der Probe berücksichtigt werden muss.